1955 – 1974

So wurde dann Anfang Januar 1955 mit Anschlägen und durch Handzettel die Bevplkerung Lechbrucks aufgerufe, der Gründungsversammlung am 8. Januar im Gasthaus „Metzgerwirt“ beizuwohnen. 26 aktive Musiker und etwa 40 Musikinteressierte kamen diesem Aufruf nach.
Nach der Eröffnung der Sitzung wurde Schneidermeister Max Dodl zum Versammlungsleiter bestimmt. Weiterhin erfolgte die Anfertigung einer Gründungsliste, die außer den aktiven Musikern 33 Personen als Gründungsmitglieder nennt.

Die Wahl der Vorstandschaft, die schriftlich durchgeführt wurde, brachte folgendes Ergebnis:
1. Vorstand        Richard Müller
2. Vorstand        Markus Lang
1. Dirigent           Peter Lang
2. Dirigent           Markus Lang
Schriftführer      Franz Wiedemann
Kassier                 Jakob Lierheimer
Beisitzer              Wolfgang Köpf, Karl Teille, Josef Braun, Jakob Mößmer

Der Musikverein Lechbruck war somit gegründet.
Zu den ersten Aufgaben des neugeborenen Vereins zähle die Festlegung des Mitgliedbeitrags. Man einigte sich hier auf 3,- DM jährlich für passive Mitglieder und 1,- DM jährlich für aktive Mitglieder.
Die erste Ausschusssitzung wurde dann im eigenen Vereinshaus am Sportplatz, das durch die Initiative von Peter Lang zusammen mit Mitgliedern der Blaskapelle schon vor der Vereinsgründung als Proberaum gebaut wurde, abgehalten. Hier wurde auch die Vereinssatzung, entworfen von Herrn Richard Müller, ebenfalls noch im Jahre 1955 erlassen. Diese Vereinsstatuten behielten bis 1983 ihre Gültigkeit. Erst dann wurde eine, der heutigen Zeit entsprechende neue Satzung verabschiedet, die 1987 mit dem Eintrag des Vereins ins Vereinsregister überarbeitet wurde.
Der Wunsch nach einer einheitlichen Kleidung ging 1962 in Erfüllung. Dank großzügiger Unterstützung der Bevölkerung, ortsansässiger und auswärtiger Firmen konnte eine neue Tracht (Trachtenanzug mit schwarzem Hut) beschafft werden. Bis in die 70er Jahre prägte sie das Gesicht der Kapelle.

Musikkapelle Lechbruck 1962, von links nach rechts:
1. Reihe: Georg RIegg, Toni Ott, Roman Zink, Konrad Enzensberger, Friedel Lendle, Clement Dodl.
2. Reihe: Oskar Kienberger, Sepp Marxer, Willi Merkl, Sepp Lang, Rudolf Müller, Wolfgang Köpf, Karl Lang, Sepp Köpf, Peter Lang (Dirigent), Andreas Böck, Adolf Schicht, Manfred Ungelert, Franz Lochbihler, Franz Wiedemann

 

Dann erst konnte der noch aus Stoff bestehende Trachtenanzug in die bis heute erhalten gebliebene Tracht eingetauscht werden: Lederhose, grüner Trachtenjanker, rote Weste und grüner Hut mit Flaum. 1986 wurden die grünen Trachtenjoppen durch graue ersetzt.
Dass der Lechbrucker Musikverein die Berührung mit dem Medium „Film“ nicht scheute, zeigt das Jahr 1958. Damals wurde bei einem Kamerateam aus München ein Film in Auftrag gegeben, der die Bevölkerung Lechbrucks bei ihren Arbeiten und in ihren Vereinen zeigt. Die Erstaufführung war in der Lechhalle im November des selben Jahres.
Immer größer wurde die Bedeutung des Fremdenverkehrs für Lechbruck. Dies machte es notwendig, Werbung für den Ort zu betreiben. So organisierte der Fremdenverkehrsverein Lechbruck, unter der Teilnahme der Blasmusik, Werbefahrten nach Esslingen und Neuwied.
Dass auch die Geselligkeit nicht zu kurz kam, bewiesen die Reisen der Kapelle nach Mallorca (1967), Teneriffa (1973) und zahlreiche Musikausflüge in die nähere Umgebung.